Der erste Tag und Eindruck 26.12.16
Wir stürzen uns zwei Stunden vor Mittag in den Häuserdschungel. Vorher haben wir uns im Hotel noch eine Karte geben lassen und darauf unsere Wunschziele markiert. Es geht zuerst über eine Brücke zum nahegelegenen See. Auf dem Weg dahin fühle ich mich an Malaysia erinnert. Es gibt jede Menge Autos, aber kaum Motorräder oder Fahrräder. Scheinbar sind 80% nur Taxen und der Rest ein paar alte überfüllte Busse und private Autos. In Vietnam, Kambodscha und Thailand sieht man deutlich mehr Motorräder und Menschen auf den Straßen. Wir befinden uns in einer Stadt, aber wir sehen dafür zu wenige Menschen. Am See sehen wir Plastikstühle und kleine Stände, typisch Südostasien. Mirko kauft sich etwas zum Essen und wir holen uns ein paar Liter Wasser. Die Sonne brennt ganz schon von oben. Nach dem See laufen wir Richtung Innenstadt, hinein ins Botschaftsviertel, wie wir feststellen. Hier stehen riesige Villen und alles ist abgesichert mit Stacheldraht. Wir laufen ein paar mal in Sackgassen und müssen wieder zurück. Am Ende erreichen wir unser Ziel und versuchen aus dem Gassendickicht wieder auf eine größere Straße zu kommen. Laut Karte geht es weiter, aber wir müssen durch ein Tor steigen. Wir stehen plötzlich mitten in einem Slum. Hier stillen Frauen auf der Straße sitzend ihre Kinder, die älteren toben umher und werden recht schnell auf uns Aufmerksam. Wir machen viele Fotos, worüber sie sich riesig freuen und müssen jedes mal abklatschen. Ich finde es lustig und wir bleiben ein paar Minuten.
Ein wenig später finden wir einen kleinen Laden, der Schirme und Holzwaren verkauft. Für 12.000 Kyats kaufe ich mir einen großen (7.000 Kyats) und kleinen Schirm (5.000 Kyats) gegen die Sonne. Handgefertigt aus Stoff, bemalt und aus Bambus in vielen Farben erhältlich. Wir erhalten noch zwei Armreife, aus ich schätze mal schwarzen Plastikperlen, geschenkt, die stellt ihre Verwandtschaft her meint sie. Die Ladenbesitzerin zeigt mir stolz ihre Werkstatt, ich erkläre ihr das wir als Touristen schlecht die vielen schweren Holzarbeiten mitnehmen können.
Jetzt halten wir ein Taxi an und lassen uns zum liegenden Buddha für 3.000 Kyats fahren. Das Taxi hat Klimaanlage und endlich können wir ein wenig abkühlen. Angekommen müssen wir Schuhe und Socken ausziehen und laufen die Treppen zum Buddha hoch. 66m ist der Buddha und einer der längsten in Burma. Es laufen viele Mönche umher und ihr Gesang ist von jeder Seite aus den Lautsprechern zu hören. Nachdem wir alles ausgiebig erkundet und fotografiert haben, fahren wir für 2.000 Kyats zur Shwedagon Pagoda. Das Taxi fährt uns bis vor die Tür, allerdings gab es einen 10min Stau, direkt vor der Auffahrt. Hätten wir gewusst, dass er nach 5m abbiegt und der Eingang nur 50m entfernt ist, wären wir ausgestiegen und gelaufen.
Drinnen heißt es erst mal Schuhe ausziehen und durch die Sicherheitsschleuse kommen. Wohin es weiter geht, war allerdings nicht gleich klar. Wir werden an die Tresen gerufen und dürfen unsere Tickets kaufen. 8.000 Kyats kostet ein Ticket pro Person. Ich darf bzw muss mich in ein Gästebuch eintragen. Wohin jetzt? Ach per Fahrstuhl! Direkt davor nehmen wir die Dienste von einem Guide an, für weitere 13.000 Kyats. Die Führung soll eine Stunde dauern, aber ich glaube wir haben ihn für zwei Stunden beansprucht. Wir geben ihm am Ende mehr als vereinbart. Die Informationen lassen uns einfach nur noch mehr staunen.
Die Pagode ist 100m hoch und komplett vergoldet. Das ganze Areal umfasst ein Gebiet von 46 Hektar. Dazu gibt es vier prunkvolle Aufgänge je Himmelsrichtung. Vor der Pagode stehen viele weitere kleinere. Es sprengt alles was wir bisher gesehen haben. Wir haben schon in der größten Pagode in Südostasien in Bái Đính gestanden, aber die hat nur durch ihre Größe und vielen Statuen geglänzt. Dort war nicht alles aus Gold, es ist einfach nicht vergleichbar. Die Bauwerke einzeln haben wir schon öfters gesehen, aber so viele konzentriert an einem Platz bisher nicht. Unfassbar das alles von den Leuten gespendet wurde und es tausende von Schmuckstücken aus Gold mit Edelsteinen und Diamanten gibt, die den Schirm der Pagode schmücken. Überall putzen Freiwillige die Buddha Statuen und die Anlage. Es gibt die Montag Abend Gemeinschaft, die ist heute dran. Für jeden Tag und Tageszeit gibt es eine Gemeinschaft der man beitreten kann. Das ist gut für das Kharma erfahren wir. Wir kommen später im Dunkeln wieder, um es angeleuchtet und die tausenden von brennenden Ölschalen zu sehen.
Die nächste Taxifahrt kostet uns 4.000 Kyats und wir halten beim Nachtmarkt. Hier steht entlang einer Straße ein Stand neben dem anderen. Nach zwei Minuten bleiben wir bei den Durian stehen, aber die sollen 25.000 Kyats kosten. Zu teuer, also gehen wir weiter. Nach weiteren 5min kommen wir bei gedünsteten Maiskolben vorbei. Die nehmen wir! Der Verkäufer versucht mich von seiner Ware zu überzeugen, obwohl ich schon meinte zwei Stück bitte. Er fasst die Maiskolben von allen Seiten an und pult mir ein paar Körner raus. Danke, lecker aber wäre nicht nötig gewesen. Das sage ich natürlich nicht. Wir laufen bestimmt weitere 10min in eine Richtung, bevor wir von einem "Klog" (thailändischer Name für großen Mörser, in dem gewöhnlich Papaya Salat gemacht wird) stehen bleiben und kurz sinnieren ob sie hier Som Dam haben. Das verstehen sie und meinen ja sie haben Papaya Salat und kennen auch das Thai Wort Som Dam dafür. Es gibt außerdem Chicken-Rice, das hatte ich das letzte mal in Malaysia. Sie bringt ihn mir, obwohl ich schon meinte ich weiß was das ist. Mirkos verwunderte Mine wird sie wohl dazu bewogen haben. Sie hält mir den Reis hin, ich probiere mit meinen Fingern. Lecker! Wir setzen uns an Edelstahl Tische + Stühle und verzehren jeweils zwei Portionen von beidem. Sie packt uns noch zwei weitere Portionen ein und es kostet uns gerade mal 7.000 Kyats. Ob wir morgen wieder kommen? Ja werden wir, geben wir ihr zu verstehen.
Die Rückfahrt zur Pagode kostet nur 3.000 Kyats und die Heimreise zum Hotel dafür 5.000, obwohl er erst 6.000 wollte. Insgesamt ein schöner Tag!
Noch ein paar Preise für das Wasser, am See kostet uns 1l 400 Kyats, im Slum 1l 300 Kyats, an der Pagode kostet 1l 500 Kyats und im Hotel wollen sie für zwei 550 ml Flaschen 500 Kyats.